Ein Review über den Comic-Salon Erlangen 2018

Comic-Salon Erlangen… mein erster Comic-Salon, und hoffentlich nicht mein Letzter!

Den Comic-Salon in Erlangen kannte ich nun schon seit Jahren. Eigentlich wollte ich selber immer hin, anfänglich als Gast, später dann natürlich auch mal als Aussteller. Aber irgendwie habe ich den Termin immer wieder verschlafen. Ich hatte bisher nur Gutes über den Comic-Salon gehört, und wollte mir unbedingt mal ein Bild machen. Im letzten Jahr dann traf ich mehrere Kollegen, die eben auch von ihren guten Erfahrungen berichtet hatten. Ich trug mir also den Termin dann im Kalender ein, um ihn nicht zu vergessen.

Gute 5 Monate vorher bewarb ich mich dann um einen Zeichnertisch bei der Stadt Erlangen. Der Comic-Salon ist hingegen anderen Cons eben vom Kulturamt Erlangen organisiert, und 2018 wurde eben der 18. Comic-Salon ausgetragen. Beides ein Indikator dafür, dass die Organisation weiß, was sie tut. Und genau so kam es dann auch: Die Bewerbungsunterlagen sind klar verständlich, es wird auf alles hingewiesen, es werden die Rahmenprogramme etc. ausgewiesen. Eben alles, was man sich als Aussteller so vorstellt, und das Ganze dann auch rechtzeitig, und nicht erst 4 Tage vorher.

Ein paar Wochen später bekam ich dann meine Zusage für einen Zeichnertisch als Kleinaussteller. Zusätzlich gab es Informationen, dass der 18. Comic-Salon nicht wie gewohnt im Kongresszentrum statt finden wird, sondern in der Stadt verteilt auf mehrere Veranstaltungsorte. Das macht mich dann doch schon ziemlich stutzig. Als ich dann noch die Info bekam, dass mein Stand in einem Zelt im Schlossgarten war, wurde ich etwas nervös. Genau die Kollegen, die mir nur Gutes vom Comic-Salon erzählt hatten, haben mir dann gesagt, dass sie genau aufgrund dieser Tatsachen dieses Jahr nicht nach Erlangen kommen. Aber ich wollte wissen, wie es in Erlangen ist, und hatte guter Hoffnung, dass das alles nicht so schlimm werden würde.

Der Comic-Salon als Festival im Stadtkern

Und was kann man sagen? „Selber schuld“ würde ich den Kollegen jetzt heute sagen, die den Comic-Salon dieses Jahr gemieden haben, denn um es auf den Punkt zu bringen: Es war einer der besten Veranstaltungen der letzten Jahre… für mich, und auch für die Stadt Erlangen. Gerade weil alles in der Innenstadt verteilt war, wurde der Salon zu einem kleinen Event oder Festival, bei dem auch das Wetter mitgespielt hatte. Bis auf einen kräftigen Regenschauer am Donnerstag Abend, strahlte die Sonne die ganze Zeit über Erlangen! Und die Einwohner Erlangens waren auch begeistert, denn jetzt haben sie endlich mal live miterlebt, was den Comic-Salon denn so ausmacht. Ins Kongresszentrum deswegen zu fahren wollten viele nicht, dieses Jahr aber waren die Zelte einfach in der Innenstadt verteilt. Einige waren sogar vom Eintrittsgeld befreit, so dass jeder wirklich überall stöbern konnte! Eine klasse Erfahrung für die Aussteller aber eben auch die Besucher und Anwohner!

Schlosspark Erlangen mit Halle/Zelt C im Hintergrund

Schlosspark Erlangen mit Halle/Zelt C im Hintergrund

Und meine vorherige Angst, es sei ja nur ein Zelt, und ich müsse morgens und abends meine Ware andauernd zum und vom Auto zu schleppen, hat sich absolut nicht bewahrheitet. Das sogenannte Zelt war ein fest aufgebautes, mobiles Haus, was Abends auch noch abgeschlossen wurde! Und das beste: es war klimatisiert! Es war absolut angenehm im Zelt, und nur, wenn mehrere 100 Leute im Zelt waren, kam die Klimaanlage etwas an ihre Grenzen.

Dadurch, dass in Bayern Fronleichnam auch ein Feiertag ist, und somit Freitag für die Bayern ein Brückentag war, waren eigentlich stetig viele Leute unterwegs. Es gab eigentlich keinen richtig schwachen Tag, so wie man es von anderen Veranstaltungen her kennt. Der Comic-Salon scheint immer so gelegt zu sein, und so sind es dann zwar anstrengende vier Tage, aber auch tolle und unterhaltsame vier Tage.

Die Besucher des Salons

Die Besucher selber sind im Grunde anders als zu den gewohnten ComicCons. Hingegen auf den Cons viele Sammler, Nerds (im positiven Sinne) und Cosplayer ihrem Hobby nachgehen, ist in Erlangen dieser Schlag Besucher zwar auch vorhanden, aber eher in der Minderheit. Die meisten Besucher sind wirkliche Comic- und Bücherwürmer, und das Hauptaugenmerk dieser Besucher geht eben auf  eben Bücher, Comics und Originalzeichnungen aus. Noch nie hatte ich so viel Anfragen über kurze kleine Skizzen in Skizzenbücher. Diese Art der „Sammler“ sind viel in Erlangen unterwegs. An vier Tagen können sie auch wirklich ihre Bücher voll gezeichnet bekommen, denn von den Unbekannten Zeichnern bis hin zu den absoluten Top-Stars der Szene sind alle und viele vertreten. Auch ich habe mir die eine oder andere Zeichnung ergattert (von z.B. Khaled Afif, Mike Perkins, Francesco Barbieri etc.)

Meine Erlebnisse auf dem Comic-Salon

Für mich selber war es dann auch überraschend, dass ich gleich am ersten Tag eine Originalzeichnungen einer Harley Quinn verkauft hatte. Eigentlich hatte ich diese als Hauptpreis für eine kleine Lotterie ausgelotet gehabt, aber der Kunde war so begeistert, und wollte sie sofort mitnehmen. Ebenso überrascht war ich, dass all meine Bücher verkauft wurden (Softcover „play with me“ und Hardcover „A decade of Art“). Schon am zweiten Tag war mein Hardcover Buch ausverkauft… ein Tag danach dann das Softcover Buch.

Am dritten Tag verkaufte ich dann sogar ungesehen ein weiteres Original. Der Kunde hatte nur die Postkarte von Marilyn Monroe gesehen, war begeistert. Er fragte nach der Größe des Originals und den Preis… und hat nach meiner Antwort sofort gesagt: „gekauft“. Sofort bezahlt und ich musste ihm das Original dann per Post nach Dänemark schicken.

Abgesehen von den tollen Kunden und Besuchern, war das ganze Drumherum natürlich auch klasse. Das hat angefangen bei der freundlichen Organisation, die auch täglich ansprechbar waren und für jegliche Anregungen und Fragen offen waren. Mein herzlicher Dank geht an jeden einzelnen der den Comic-Salon organisiert und mitgestaltet hat. Auch meine Tischnachbarn waren großartig und wirklich freundlich und nett! Jeder hat auf jeden Rücksicht genommen, und auch mal auf den Stand aufgepasst, falls man selber mal unterwegs war. Und vor meinem direkten Nachbarn am Tisch kann ich nur meinen Hut ziehe. Als 17jähriger hat dieser einen eigenen Asterix gezeichnet und auch getextet: Asterix in Österreich. Er wunderte sich nur, warum Asterix schon bei den Schweizern war, aber eben nicht in Österreich, also hat er einfach seinen eigenen gezeichnet. Ein Jahr danach hat er dann einen eigenen geschichtlichen Comic gezeichnet über den alten Fritz (Friedrich der Große von Preußen), und hat eben das Leben des Königs von Preußen satirisch und lustig umgesetzt! Ganz großes Kino… ach nee, ganz großer Comic!

Fazit der Veranstaltung

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass der Comic-Salon in Erlangen eine wirklich tolle Erfahrung war, und ich hoffe, dass ich 2020 auch wieder dabei sein darf und kann. Wer den Comic-Salon noch nicht kennt, kann sich hier ein kleines Bildchen machen:

 

Erlangen – internationales Comic Festival

Grüße
Dirk