Seit Jahren zeichne ich mit Bleistiften, natürlich nur in schwarz-weiß, Farbspielereien liegen mir eigentlich nicht so. Ich liebe das, was schwarz-weiße Werke ausdrücken können: Hier kommt es auf die tiefen Kontraste, auf Licht und Schatten und eben auf das wesentlich an. Nichts, was ablenken könnte. Doch schon bei meiner ersten Ausstellung in den USA 2012 bekam ich immer wieder zu hören, dass meine Werke Farbe benötigen. Ob sie es wirklich „benötigen“, stelle ich mal einfach so hin, aber im Laufe der Zeit habe ich dann doch für mich selber einen Fable für Farbwerke entwickelt. Und sei es nur Werke, die durch kleine Farbtupfer das etwas Besondere darstellen.
Ich habe im Laufe der Zeit meine Bleistiftzeichnung auch coloriert, anfangs noch direkt mit Airbrush Farben. Doch diese Technik lag mir irgendwie nicht, ich konnte mich nie mit den Pistolen und deren kleinen Tanks und das Mischen der Farben anfreunden.
Auch digital wurden meine Werke schon coloriert, aber auch hier empfand ich die Farben meistens irgendwie zu „kitschig“. Die Transparenz hat mir dabei meistens gefehlt, und ich habe nie die Gefühle wie für meine schwarz-weiß Werke entwickelt.
Ebenso versuchte ich mich mal mit Acryl-Farben, habe dies aber auch relativ schnell wieder verworfen. Es passt irgendwie nicht direkt zu meinem Stil, finde ich.
Also habe ich mich an meine Schulzeit entsonnen, wo wir das erste Mal mit Aquarell-Farben gearbeitet haben, und habe mich daran erinnert, dass man mit diesen Farben auch kräftige Farben darstellen kann, aber auch sehr feine, transparente Flächen. Und wenn man dann noch einen „künstlerischen Effekt“ hinzufügen wollen würde, kann man die Farben sehr sein zerlaufen, ineinanderlaufen lassen oder auch Sprenkler produzieren.
Auf einem Original von mir würde ich das aber nicht versuchen, da das Wasser auch den Bleistift verlaufen lassen würde. Außerdem ist das Zeichenpapier nicht wirklich für Wasserfarben geeignet. Also habe ich Drucke meiner Werke auf Aquarell-Papier anfertigen lassen, und habe damit ein wenig gespielt. Angefangen habe ich mit meiner “Marlene Dietrich” Zeichnung, denn ich hatte da sofort eine Idee für eine Einrahmung des blauen Engels.
Das Ergebnis der Farbspielereien ist dieses Werk:
In einer Umfrage habe ich mal abstimmen lassen, welche Variante denn besser ankommen würde, und es zeigte sich doch dass mehr als die Hälfte die „farbige“ Variante etwas spannender findet. Beide vergleichen könne man natürlich nicht, da sie beide doch verschiedene Wirkungen und Stilrichtungen sind. Aber die Ergebnisse der Umfragen haben mich dann doch überzeugt, auch einmal Bilder mit einem „Spritzer“ Farbe zu entwickeln.
Welche Varianten gefallen Euch denn am besten? Schreibt mir einfach dazu doch mal Eure Meinung, entweder per Mail oder über das Kontaktformular. Ich bin gespannt…
Euer Dirk